Mehl
Sommerpause
17.06 - 07.07

ESSEN UND LIEBE

WER : Lennert Wendt (LW) // Die Bank (BANK) // Das Glück (GLÜCK) // Der Wille (WILLE) // Der richtige Ort (ORT) // Die Freunde (FREUNDE) // Die Familie (FAMILIE) WO : Überall und in Hamburg

Auftritt LW

LW : Ich habe diese Idee. Diesen Traum. Diese Vorstellung von Essen und Liebe. Ich gehe durch die Straßen und suche danach. Nach einem Essen, in dem Liebe steckt. Aber ich finde immer nur Geld, auf dem ich herumkauen muss. Heute noch billiger. Heute eine Pizza drei Euro. Heute gleich alles umsonst. Umsonst ist das, wenn Essen nur bis in den Magen und nicht bis zum Herzen reicht, nicht bis in den Kopf, nicht bis zu dem Moment, in dem aus Gästen Freunde und aus Essen Liebe wird.

Auftritt BANK

BANK : Herr Wendt, wir haben Geld gehört. Sie wollen also Geld für Liebe? ( Gelächter ) LW : Nein, Geld für Liebe im Essen! BANK : Das ist für uns nur ein sehr kleiner Unterschied, Herr Wendt. Bitte hier unterschreiben.

BANK tritt ab. Zurück bleibt LW mit dem unterschriebenen Papier.
Auftritt ORT und GLÜCK

ORT : Ich fühle mich so leer. So schmutzig und so leer. Ich bin hübsch, sicherlich, aber nie kommt einer und sagt: Dich bringe ich ganz groß raus. Aus dir wird noch was. Das ist doch zum Leerstehen.

LW tritt an ORT heran. Berührt vorsichtig seine Fassade. GLÜCK bleibt stumm, aber nickt LW aufmunternd zu, dabei lächelt es.

LW : Hm, du fühlst dich gut an. Du bist schön. ORT : { Öffnet sich ihm langsam } Innere Werte, Lennert, ein bisschen Renovieren, ein bisschen Einrichten, ich bin so leer, in mich passt so viel hinein. Ich bin perfekt. LW : Ja, das bist du. Das erkannte ich sofort. In dich passt Liebe und Pizza und Freunde und ein Ofen und diese Idee, diese eine große Idee.

Auftritt WILLE

WILLE : { nimmt LW an die Hand } Du und ich. Wir kennen uns lange. Aber das hier ist anders. Das hier ist groß. Mindestens so groß wie ich. Aber niemals größer. Wir werden jetzt beginnen. Die Liebe, die nennen wir jetzt MEHL, das wird unser Name für sie sein. Es ist Zeit.

Die Bühne wird nun zum Inneren des ORTes. Das Licht ist hell, Maschinen sind aus dem Off zu hören. Überall Staub und Geschäftigkeit. Die große Uhr an der Wand läuft schneller und schneller, Wochen sind vergangen. Schließlich verschwindet der Staub, die Gerätschaften, der Schmutz. Wir hören den ORTwohlig staunend sagen: „Endlich.
Ich bin so schön wie nie.“ Ein Schild wird aufgehängt: „WILLKOMMEN IM MEHL - HEUTE ERÖFFNUNG“.

Auftritt FREUNDE und FAMILIE

FREUNDE: Was ist das hier für ein Ort? Wo kommt er her ? Was will er ? LW: Ich hatte diese Idee. Diesen Traum. Diese Vorstellung von Essen und Liebe { LW nimmt WILLE an die Hand } - Ich ging durch die Straßen und suchte danach. Nach einem Essen, in dem Liebe steckt. Dieser Ort will nichts, als glücklich machen. Das kann er, ich weiß es genau. Hier finden Münder offene Ohren. Hier wird nicht serviert, sondern beschenkt. Das hier ist das MEHL. Und es geht um nichts Geringeres als das : ESSEN UND LIEBE.

Die Szenerie füllt sich mit Menschen, die essen und trinken und lachen und erzählen. LW mitten unter ihnen.Ganz am Rand eine leise lächelnde Person. Sie stellt sich zum GLÜCK, legt es auf ein Stück Pizza und isst es auf.

ENDE
ANFANG